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Sozialministerin Touré in Schwarzenbek: Kitas und Träger sehen Anpassungsbedarf bei KiTa-Gesetz

Sozialministerin Aminata Touré (Bildmitte) im Gespräch in der Kita St. Elisabeth in Schwarzenbek

Im Rahmen ihrer "Kita-fairlässlich“-Tour besuchte Sozialministerin Aminata Touré (Bündnis 90/Die Grünen) die Evangelische Kita St. Elisabeth in Schwarzenbek. Vor Ort tauschte sich die Ministerin unter anderem mit der Kirchengemeinde Schwarzenbek als Träger der Einrichtung, Fachkräften, Eltern, dem Bürgermeister der Stadt Schwarzenbek sowie Vertretern des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) über die geplanten Änderungen des KiTa-Gesetzes aus. Der VEK hatte zuvor die Kita in Schwarzenbek für den Besuch vorgeschlagen.

In einem konstruktiven Gespräch wurden deshalb verschiedene Themen diskutiert, bei denen es aus der Sicht der Beteiligten vor Ort dringende Anpassungsnotwendigkeiten gibt. Für Trägervertreter Pastor Andreas Schöer und Kita-Leiterin Christina Bethien sind ausreichend Verfügungszeiten für die Fachkräfte eine wichtige Stellschraube für Qualität und Fachkräftesicherung. „Vor der Kita-Reform hatten wir eine Ausstattung mit Verfügungszeiten über dem nun gesetzlich normierten Mindeststandard. Leider konnte der hohe Standard nicht weiterfinanziert werden.“, so Pastor Schöer. „Wir haben der Ministerin deshalb heute mitgeteilt, dass die Finanzierung von verbesserten Standards direkte Auswirkungen auf die Praxis hat."

Weitere Gesprächsthemen waren u.a. die alltagsintegrierte Sprachbildung in Kitas, die Vergütung und das Monitoring von Ausbildungen in Erziehungsberufen und die wichtige Bedeutung von Familienzentren. Pastorin Sigrun Kühn setzte sich dabei für eine gesicherte Finanzierung von Familienzentren in Schleswig-Holstein ein. Dafür erhielt Kühn die Zustimmung von Ministerin Touré, die zusagte, sich in der Landesregierung für die Fortführung der Förderung engagiert einzusetzen.

Die anwesenden Elternvertretungen wünschen sich für ihre Kita weiterhin eine hohe Verlässlichkeit und konstante Öffnungszeiten. Dass es in der Kita St. Elisabeth bisher nur zu verhältnismäßig geringen außerplanmäßigen Kürzungen der Öffnungszeiten kam, sei dem großen Einsatz der Mitarbeitenden zu verdanken.

Mit ihrer Gesprächsreise möchte Aminata Touré Kitas in ganz Schleswig-Holstein besuchen, um die Vor- und Nachteile des aktuellen KiTa-Systems mit unterschiedlichsten Personen aus der Praxis zu besprechen und dies in die Beratungen mit einfließen zu lassen. Schließlich wird derzeit das bestehende Kindertagesförderungsgesetz (KiTaG) evaluiert und überarbeitet.

Die von einem Fachgremium beauftragten wissenschaftlichen Institute hatten am 14. Februar 2024 einen umfassenden Evaluationsbericht vorgelegt, der Stärken und Schwächen des Kita-Systems darstellen soll. Zurzeit findet ein umfänglicher partizipativer Prozess zur Überarbeitung des KiTaG statt.

Weitere Informationen

Carsten Höhn
  • Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Markus Potten
  • Geschäftsführer
  • VEK-Geschäftsstelle, Rendsburg
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