Bessere Chancen durch zentrale Anlaufstellen
Kiel. Das „Netzwerk Familie“ in der Nordkirche sieht im Ausbau von Familienzentren eine gute Möglichkeit, Familien als verlässliche Gemeinschaft zu stärken - in deren eigenem Umfeld. Damit will das „Netzwerk Familie“ den veränderten Familienstrukturen in einer sich schnell verändernden Gesellschaft Rechnung tragen. In Kiel hat das Netzwerk heute (12. März) einen umfangreichen Leitfaden zur Entwicklung und Etablierung von Familienzentren vorgestellt.
„Die moderne Familie hat viele Gesichter. Kernfamilien sind heute häufig auf sich gestellt, Großeltern leben weit entfernt und Elternpaare, Alleinerziehende oder Patchwork-Familien versuchen Arbeitswelt und Familienleben zu vereinbaren“, erläuterte Margit Baumgarten, Fachstelle Familien in der Nordkirche. „Auf die soziale und emotionale Sicherheit, die ein größerer Familienrahmen mit Verwandten und mehreren Generationen in räumlicher Nähe traditionellerweise geboten hat, können viele Familien heute nicht mehr bauen“, so die Sprecherin des Netzwerks. „Familienzentren sollen in Stadtteilen und Gemeinden eine vernetzte Unterstützung und Beratung bieten und für alle Generationen ein Ort der Gemeinschaft sein.“
„Viele wünschen sich konkrete Hilfe und Orientierung, das Gespräch mit Gleichgesinnten und das Gefühl in einer Gemeinschaft aufgehoben zu sein“, erklärte Gothart Magaard, Bischofsvertreter im Sprengel Schleswig und Holstein der Nordkirche, heute in Kiel. „Ich unterstütze die Bildung von Familienzentren aus bestehenden Kitas oder Familienbildungsstätten heraus, um für Familien in allen ihren Formen und egal welcher Herkunft und Lebenslage einen Ort der Begegnung, der Beratung und Begleitung und damit der Stärkung anzubieten. Solche Zentren bieten die große Chance, auch Familien und Kinder zu erreichen, die unter größeren Belastungen leben. Jeder und Jede soll Chancen auf gute Entwicklung, Bildung und ein gutes Leben haben."
„In unseren Kitas führen wir täglich Gespräche mit Eltern, die mehr Begleitung brauchen. Werden die Kitas oder andere Orte zu Familienzentren erweitert, können Eltern noch wirkungsvoller unterstützt werden“, ergänzte Markus Potten vom Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen. „Familien können hier dann eine zentrale Anlaufstelle finden.“
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