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Der VEK trauert um Dorothea Bellingkrodt

Rendsburg, 19.05.2014. Der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) trauert um seine ehemalige Geschäftsführerin Dorothea Bellingkrodt. Sie verstarb am 13. Mai nach langer schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren an ihrem Wohnort in nordrhein-westfälischen Willich.

1979 folgte die Diplompädagogin einem Ruf des Vorsitzenden des damaligen ‚Landesverbandes für Evangelische Kinderpflege‘, Pastor i.R. Karl Otto Paulsen von der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder nach Lübeck. Als ‚Fachreferentin mit geschäftsführenden Aufgaben‘ sollte sie die Evangelische Kindertagestättenarbeit in Schleswig-Holstein professionalisieren und den Landesverband mit den entsprechenden Strukturen ausstatten.

Kämpfen wie Don Quichotte

Dieser Aufgabe widmete sich Dorothea Bellingkrodt bis zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand 1998 mit hoher Sorgfalt, großem Weitblick und viel Herzblut. Die Evangelische Kitaarbeit war ihr eine Herzenssache, und sie wusste um die Bedeutung dieses Arbeitsfeldes für die Evangelische Kirche.

Für die Ziele und Belange des Evangelischen Kitabereiches kämpfte sie vehement und musste dabei auch manche Durststrecke durchstehen. Ihr Büro in der damaligen Lübecker Geschäftsstelle des VEK schmückte daher wohl nicht ohne Grund stets ein gerahmtes Bild von Sancho Pansa und Don Quichotte: Dem Kampf gegen Windmühlen galt so ihrer täglicher Blick.

Engagierte Christin und kompetente Pädagogin

Geleitet wurde Dorothea Bellingkrodt von ihrem christlichen Glauben; ihr Konfirmationsspruch war ihr ein wichtiger Begleiter: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke“ (Psalm 46,2).

Als Synodale der ehemaligen Nordelbischen Kirche engagierte sich die Pädagogin in zahlreichen Gremien und arbeitete als stellvertretende Vorsitzende in der Kammer für Dienste und Werke Seite an Seite mit Stephan Reimers, dem langjährigen Landespastor für Diakonie in Hamburg. Vom Sozialministerium des Landes Schleswig-Holstein wurde ihr die Mitgliedschaft im Landesjugendhilfeausschuss angetragen, was sie als große Ehre empfand und gerne und hochengagiert wahrnahm.

In ihre Zeit als Geschäftsführerin des VEK fiel u.a. die Umsetzung des Rechtsanspruchs für die 3-6 Jährigen, der Ausbau von Fachberatungsstellen im kirchlichen Bereich und die Umbenennung des ‚Landesverbandes für Kinderpflege‘ in den Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK). Großen Wert legte Dorothea Bellingkrodt auf ein umfassendes, fachlich fundiertes Fortbildungsangebot für Kita-Fachkräfte und Rechtsträger.

Sprudelnde Quelle für Fachwissen und vorausschauendes ‚Networking‘ - vernetztes Arbeiten

Gemeinsam mit Pastor i.R. Hans Peter Honecker, Karl Otto Paulsen und dem heutigen Direktor der Vorwerker Diakonie, Hans-Uwe Rehse, entwickelte Dorothea Bellingkrodt eine umfrangreiche Dokumentation zur Geschichte der öffentlichen Kleinkinderziehung in Schleswig-Holstein. Von ihrem profunden pädagogischen Wissen profitierte nicht nur der Kindertagesstättenbereich.

Nach dem Wendejahr 1989 engagierte sie sich frühzeitig für eine enge Zusammenarbeit mit den Kolleginnen in Mecklenburg-Vorpommern, die ihre Fortbildungs- und Beratungsangebote beim Ausbau der kirchlichen Kindertagestättenarbeit gerne annahmen. Auch im Ruhestand blieb sie immer sehr an der Arbeit des VEK interessiert. Zu vielen Menschen, mit denen sie beruflich zu tun hatte, hielt sie bis zuletzt guten Kontakt. Wir verlieren mit ihr eine hochgeschätzte Persönlichkeit mit großer Bedeutung für die Entwicklung der Evangelischen Kitas - weit über Schleswig-Holstein hinaus.

 

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