Familien- und Kitapolitik droht bei der Bundestagswahl unterzugehen
Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 entscheidet nicht nur über die politische Zukunft Deutschlands, sondern auch über die Zukunft unserer Kinder. Doch während Themen wie Sicherheit und Wirtschaft breit diskutiert werden, bleibt die Familien- und Kitapolitik oft im Hintergrund. Dabei sind gute Kitas nicht nur für Eltern und Fachkräfte relevant – sie sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe in einer alternden Gesellschaft, um Kinder zu stärken. Der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) fordert die Parteien auf, Kitas als zentrale Orte der Demokratie und Chancengerechtigkeit endlich zur politischen Priorität zu machen.
Kitas als Orte der Demokratie und Vielfalt
Kitas sind weit mehr als Betreuungseinrichtungen. Sie sind Orte, an denen Kinder demokratische Werte, Vielfalt und soziale Verantwortung erleben und erlernen. „Unsere Kitas befähigen Kinder, eigene Meinungen zu entwickeln, neugierig zu bleiben und einander mit Respekt zu begegnen“, betont Steffen Paar, Vorsitzender des VEK. „Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung ist diese Bildungsaufgabe wichtiger denn je.“ Doch dieser Anspruch kann nur mit ausreichenden Ressourcen erfüllt werden. Investitionen in Kita-Qualität sind Investitionen in eine stabile, demokratische Gesellschaft.
Kitas als notwendige Zukunftsinvestition: Der Bund profitiert mehrfach
Kitas sind die wirksamste familienpolitische Maßnahme, weshalb auch der Bund ein starkes Interesse daran haben sollte, in die Kita-Qualität zu investieren: Eine gute frühkindliche Bildung reduziert später soziale Ungleichheiten, verringert Ausgaben für Sozialleistungen und erhöht die Erwerbsbeteiligung, insbesondere von Frauen. Dadurch steigen Steuereinnahmen und das wirtschaftliche Wachstum wird gestärkt. Doch Fachkräftemangel, knappe Ressourcen und unzureichende Investitionen bedrohen diesen gesellschaftlichen Gewinn. „Eine Kita-Politik, die nur auf Quantität statt Qualität setzt, greift zu kurz“, mahnt Markus Potten, Geschäftsführer des VEK. „Ohne ausreichende personelle und finanzielle Mittel kann der Bildungsauftrag von Kitas nicht erfüllt werden. Der Bund darf sich hier auch zukünftig nicht aus der Verantwortung ziehen – ganz im Gegenteil.“
Klare Haltung gegen Rechtspopulismus – auch beim Thema Kita
Der VEK warnt vor populistischen Kampagnen, die Kitas in Misskredit bringen. „Die AfD diffamiert mit absurden Behauptungen die wertvolle Arbeit der Kita-Fachkräfte und verunglimpft Bildungsinhalte, spricht im Wahlprogramm von ‚Trans-Kult‘ oder angeblicher ‚Klimahysterie‘“, so Potten. „Dabei geht es in unseren Kitas um einen verantwortungsbewussten und altersgerechten Bildungsauftrag – nicht um Indoktrination. Wer Kinder stark machen will, braucht eine gute Kita-Politik, keine ideologischen Debatten. Im Vergleich zu anderen Parteien, hat die AfD keine Lösung im Angebot, um die Herausforderungen der Kitas zu lösen.“
Der VEK ruft zur Wahl auf – und zur Verantwortung der Politik
Der VEK appelliert an die Wählerinnen und Wähler, die Bundestagswahl auch als Entscheidung über die Zukunft unserer Kinder zu begreifen. „Kinder haben keine eigene Stimme bei dieser Wahl – aber wir haben sie!“, betont Potten. „Wer eine gerechte, demokratische und chancengleiche Gesellschaft will, muss Kitas stärken.“ Gleichzeitig fordert der VEK die kommende Bundesregierung auf, eine langfristige und nachhaltige Kita-Politik zu entwickeln. In einer alternden Gesellschaft ist frühkindliche Bildung der Schlüssel zur Fachkräftesicherung von morgen.
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