Kita-Verband fordert: „Schleswig-Holstein muss Inklusion in den Kitas jetzt weiterentwickeln!“
Der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) setzt sich für gute Rahmenbedingungen in Kitas ein, damit sich alle Kinder willkommen fühlen können. Der Verband fordert von der Landespolitik Entschlossenheit und Engagement, damit gelingende Inklusion in der Kita-Praxis gelebt werden kann.
Anlässlich des VEK-Jahresempfangs begrüßte der VEK-Vorsitzende Propst Sönke Funck über 60 Gäste im Evangelischen Kitaforum in Rendsburg. Laut Funck sei das Schwerpunkt-Thema des Empfangs „Inklusion in Kitas“ nicht zufällig gewählt, sondern ergebe sich schon aus dem christlichen Menschenbild: „Es geht uns darum, die Vielfalt aller Kinder wertzuschätzen und jedes Kind individuell begleiten und unterstützen zu können. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die die Kitas am besten schaffen, wenn gute Rahmenbedingungen herrschen. Aus unserer Sicht ist die Ausstattung von Kitas, um gut inklusiv arbeiten zu können, eine zentrale Aufgabe für die neue Landesregierung. Ein Thema, vor dem sich die künftige Ministerin oder der künftige Minister nicht wegducken kann. Viele Kitas warten zurecht auf ein politisches Signal der Unterstützung.“, so Funck.
Die Forderung vom Vorsitzenden unterstützt die schleswig-holsteinische Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung Michaela Pries, die neben zahlreichen evangelischen Kita-Trägern, Vertretern des Sozialministeriums und der Landeselternvertretung den Jahresempfang besuchte. „Ich möchte mehr Menschen in politischer Verantwortung einladen, das echte Leben kennenzulernen, denn da muss Inklusion funktionieren. Dafür braucht es Rahmenbedingungen, die Menschen und Kitas befähigen.“, sagte Pries in einem Grußwort.
Auch aus der Sicht vom Referenten für Inklusion beim VEK Michael Regner gibt es hier auf vielen Ebenen Handlungsbedarf: „Um ernsthaft den Inklusionsgedanken in den Kitas zu verankern und umzusetzen, werden in jeder Einrichtung mindestens eine zusätzliche Fachkraft mit 20 Stunden pro Woche gebraucht.“ Nur so können wir schnell auf den Bedarf in den Kitas reagieren. Dazu fordert Regner eine Flexibilisierung von Gruppengrößen, da „zu große Gruppen auch eine Barriere für Kinder darstellen können. Pädagogische Fachkräfte müssen auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen können.“ Das vorhandene Personal könne durch eine Flexibilisierung weiter entlastet werden. Ausfallende Elternbeiträge müssten dann allerdings aus der öffentlichen Hand refinanziert werden.
Neben diesen strukturellen Rahmenbedingungen brauche es laut Regner allerdings auch die nötige fachliche Begleitung. Es sei ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, der intensiv vom Ministerium begleitet und von der Landespolitik mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet werden müsse. Die vom Land geplanten Kompetenzzentren Inklusion können dabei nur ein erster Schritt sein.
Der VEK werde selbst seinen Beitrag leisten, um Inklusion in den knapp 600 Evangelischen Einrichtungen weiter voranzubringen und sich als verlässlicher Partner für dieses wichtige Thema auf Landesebene engagieren. Ein in einer Kita in Neumünster gedrehter Film soll vor Ort für das Thema begeistern und auch der Politik die Bedeutung von inklusiven Kitas näherbringen. Im Fortbildungsbereich sollen vermehrt Veranstaltungen zum Themenkomplex angeboten sowie eine Handreichung mit Umsetzungsideen entstehen.
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