VEK gegen Kita-Check der IHK
Der VEK fordert die evangelischen Kitas in Schleswig-Holstein auf, sich nicht am Kita-Ranking der IHK zu beteiligen. „Die Kriterien dieser ‚Bestenliste‘ beziehen sich fast ausschließlich auf den Betreuungsauftrag einer Kindertageseinrichtung“, so VEK-Geschäftsführer Markus Potten. Flexible Öffnungzeiten stünden im Vordergrund, die inhaltliche und qualitative Arbeit komme hier kaum vor.
(Rendsburg, 24.9.2004) Der VEK fordert die evangelischen Kitas in Schleswig-Holstein auf, sich nicht am Kita-Ranking der IHK zu beteiligen. "Die Kriterien dieser ‚Bestenliste' beziehen sich fast ausschließlich auf den Betreuungsauftrag einer Kindertageseinrichtung", so VEK-Geschäftsführer Markus Potten. Flexible Öffnungzeiten stünden im Vordergrund, die inhaltliche und qualitative Arbeit komme hier kaum vor.
"Die 600 evangelischen Kitas - mit rund 32 000 Kitaplätzen markführend im Lande - sind als familienfreundliche und familienergänzende Einrichtungen konzipiert und werden unter diesem Gesichtspunkt weiterentwickelt", erklärt VEK-Vorsitzender Propst Matthias Bohl. "Doch der von der IHK losgetretene Kitacheck greift viel zu kurz. Wir können uns eine Mitwirkung aber gut vorstellen, wenn die IHK ihren Fragebogen inhaltlich weiterentwickelt und qualitative Kriterien mit aufnimmt."
Ausdrücklich begrüßt Markus Potten die Anfang der Woche vom Bildungsministerium des Landes veröffentlichten Leitlinien zum Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen. Der VEK hat an ihrer Erstellung aktiv mitgewirkt. "Diese Leitlinien können dazu beitragen, die Erzieherinnen zu befähigen und zu unterstützen, den Bildungsauftrag in ihrer pädagogischen Arbeit umzusetzen", so Potten. "Zusammen mit dem Diakonischen Werk Schleswig-Holstein und den anderen Wohlfahrtsverbänden haben wir dafür gesorgt, dass in diesen Leitlinien auch die Fort- und Weiterbildung der Erzieherinnen, ihre Begleitung durch fachliche Beratung sowie eine finanzielle Absicherung der notwendigen Rahmenbedingungen festgeschrieben ist."
Die Umsetzung der Bildungsleitlinien könne nicht kostenlos geschehen", so Potten, Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. (BETA). "Man muss in Bildung investieren". Bestätigt fühle er sich darin von der aktuellen OECD-Studie. Von staatlicher Seite werde in Deutschland laut dieser Studie viel zu wenig für den Elementarbereich ausgegeben.
Dieser Tage starteten die evangelischen Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein eine Kommunikationsinitiative unter dem Motto "Mit Gott groß werden". "Die evangelischen Kindertagesstätten sind viel mehr als Betreuungsstätten für Kinder erwerbstätiger Eltern", so Propst Bohl, "auch wenn bestimmte Interessensgruppen sie am liebsten darauf reduzieren möchten. Aber gerade evangelische Kindertagesstätten haben einen größeren Auftrag als nur einen arbeitsmarktpolitischen, nämlich eben Kinder mit Gott groß werden zu lassen. Als Kirche nehmen wir die gesellschaftliche Verantwortung für die Bildung und Erziehung der Kinder in christlicher Prägung wahr. Das wollen wir mit der Kommunikationsinitiative allen deutlich machen." Dieser Auftrag der evangelischen Kindertageseinrichtung korrespondiere mit den neuen Bildungsleitlinien. Hier ist der Bereich Ethik, Religion und Philosophie ausdrücklich als Bildungsinhalt eines Kindergartens vorgesehen.